melancholia II
In der heutigen Gesellschaft steigt der Leistungsdruck ein Glückliches-Vorzeige-Leben zu haben immer mehr an und wer das dann nicht mehr aushält, wird direkt als depressiv oder ähnliches abgestempelt. Schlechte Laune ist inakzeptabel. Normal ist, wer so lebt wie es gesellschaftlich vorgelebt wird. Und wenn man nicht so ist, braucht man einen triftigen Grund. Alles, was vom Normalitätsbegriff abweicht ist irgendwie krankhaft. Aber ist es nicht eher krankhaft, dass wir versuchen gegen unsere Gefühle zu arbeiten, und das nur, weil es uns von so vielen vorgelebt wird?
Mit meiner Bachelorarbeit über die Schönheit der Melancholie, namens Melancholia II, möchte ich einen Grauton zu diesem Schwarz-Weiß-Denken unserer Gesellschaft hinzufügen, in der scheinbar Extreme das Maß der Dinge sind. Die Arbeit kommt in Form einer Initiative, bestehend aus einer Rauminstalation, einem Social Media Auftritt und einem persönlichen Journal, welche sich mit einem in der heutigen Zeit vergessenen und unterschätzten Gemütszustand, der Melancholie, beschäftigt. Sie schafft Aufmerksamkeit und zeigt die Relevanz dieser in der heutigen Spaßgesellschaft. Sie räumt mit Vorurteilen über Schwermut auf und trägt somit zur Rehabilitierung der bittersüßen Stimmung bei, indem sie den Menschen die Möglichkeit gibt sich individuell und persönlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.